Wussten Sie schon, dass… es in Österreich seit 2009 eine Trans-Fett-Verordnung gibt?
7. März 2023Wussten Sie schon, dass… Diabetes-Medikamente mehr können als nur den Blutzucker senken?
18. April 2023Wussten Sie schon, dass… Sie schon mit täglich 21 Minuten schnellem Gehen hinsichtlich Ihrer Gesundheit gut dabei sind?
Im neuen Beitrag unserer „Wussten Sie schon, dass…“-Reihe geht es um Bewegung!
Für ALLE Menschen in JEDEM ALTER ist regelmäßige Bewegung wichtig für die Gesundheit. Zahlreiche Studien belegen dies. Für Menschen mit Diabetes Typ2 stellt sie darüber hinaus einen wesentlichen Bestandteil der Therapie dar.
Laut österreichischer Gesundheitsbefragung 2019 (BM Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz 2019) machen lediglich ca. 50 % der Menschen mindestens 150 Minuten pro Woche Bewegung im Ausdauerbereich; mindestens 2 mal wöchentlich kräftigende Übungen lediglich 30 %. Männer sind etwas aktiver als Frauen, jüngere Personen motivierter als ältere.
150 Minuten 2 mal wöchentlich
Aus den Werten „mindestens 150 Minuten“ und „2 mal wöchentlich“ lässt sich bereits erahnen, dass es für die gesundheitsförderliche Bewegung Empfehlungen gibt 😉. Es handelt sich dabei um die „Österreichischen Bewegungsempfehlungen“ (Fonds Gesundes Österreich 2020: Österreichische Bewegungsempfehlungen, Wissensband 17, Wien).
Regelmäßig aktiv sein
Die Bewegungsempfehlungen enthalten Vorschläge beginnend im Kindesalter bis zu Senioren/Seniorinnen. Die große Gruppe der Menschen von 18 – 65 und älter sollte sich an folgenden Empfehlungen orientieren (Empfehlungen zit. nach Fonds Gesundes Österreich 2020: Österreichische Bewegungsempfehlungen, Wissensband 17):
Erwachsene sollen regelmäßig körperlich aktiv sein. Vor allem der Wechsel von „körperlich inaktiv“ zu „ein wenig körperlich aktiv“ ist ein wichtiger erster Schritt. Um die Gesundheit zu fördern und aufrecht zu erhalten, sollten
- Erwachsene an 2 oder mehr Tagen der Woche muskelkräftigende Übungen durchführen
- sollten Erwachsene mindestens 150 Minuten (2 ½ Stunden) bis 300 Minuten (5 Stunden) pro Woche ausdauerorientierte Bewegung mit mittlerer Intensität oder 75 Minuten (1 ¼ Stunden) bis 150 Minuten (2 ½ Stunden) pro Woche ausdauerorientierte Bewegung mit höherer Intensität oder eine entsprechende … durchführen. Erwachsene können einen zusätzlichen gesundheitlichen Nutzen erzielen, wenn sie den Bewegungsumfang über 300 Minuten pro Woche steigern. Langandauerndes Sitzen soll vermieden beziehungsweise immer wieder durch Bewegung unterbrochen werden.
- Bei älteren Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen sollen die Empfehlungen in Abhängigkeit vom Bewegungsvermögen und den spezifischen gesundheitlichen Risiken individuell angepasst werden.
- Ältere Erwachsene sollen regelmäßig körperlich aktiv sein. Vor allem der Wechsel von „körperlich inaktiv“ zu „ein wenig körperlich aktiv“ ist ein wichtiger erster Schritt.
Hört man die Zahlen, dann denkt fast jede/jeder von uns „mindestens 150 Minuten, so viel, dafür habe ich doch nie und nimmer Zeit!!“ Bei genauer Betrachtung ist es jedoch ein sehr geringer Zeitaufwand; die Bewegung lässt sich leicht ins tägliche Leben einbauen. Gehen Sie den Weg vom Büro nach Hause flott zu Fuß, steigen Sie ein paar Stationen vor Ihrem Ziel aus der Straßenbahn/dem Bus aus, machen Sie am Abend vor den Nachrichten noch eine schnelle Runde um den Häuserblock. Mit 10 Minuten für einen Kilometer haben Sie ein gutes Tempo. Wenn Sie älter sind, versuchen Sie mit kurzen Strecken zu beginnen – zwei, drei Straßenlaternen weit gehen, so schnell es für Sie passt – und steigern Sie, wenn es gut geht, sukzessive die Entfernung.
Krafttraining nicht vergessen
Ja, und das Krafttraining 2 mal pro Woche nicht vergessen. Machen Sie bei den Abendnachrichten Kniebeugen. Das geht für Ältere auch durch Aufstehen von einem Stuhl und sich wieder der Sitzfläche mit dem Gesäß nähern. Für die Arme funktioniert ein Stütz gegen die Wand. Gönnen Sie sich 3 Einheiten bei einem Physiotherapeuten/einer Physiotherapeutin, die Ihnen einfache Kraftübungen mit dem eigenen Körper oder z.B. mit dem Theraband zeigt. Oder machen Sie bei „Fit mit Philip“ oder einem ähnlichen Programm im Fernsehen mit.
Egal ob Sie Diabetes haben oder nicht, ob Sie Arzt/Ärztin, Therapeut/Therapeutin, Angehörige/Angehöriger eines Menschen mit Diabetes, jung oder alt sind. Bleiben Sie dran! Es ist ganz einfach, etwas für die eigene Gesundheit zu tun.
Autorin: Dr. Barbara Wagner
Link zu den Empfehlungen: