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6. April 2023Wussten Sie schon, dass… es in Österreich seit 2009 eine Trans-Fett-Verordnung gibt?
Im neuen Beitrag unserer „Wussten Sie schon, dass…“-Reihe geht es um Trans-Fettsäuren.
Was sind Trans-Fettsäuren?
Bei Trans-Fettsäuren handelt es sich um ungesättigte Fettsäuren mit speziellen Doppelbindungen in ihrem chemischen Aufbau (sogenannte Trans-Stellung). Ein kleiner Anteil von Lebensmitteln enthält natürliche Trans-Fette, der weit größere Teil der Trans-Fette entsteht aber im Rahmen von Lebensmittel-verarbeitenden Prozessen.
Wenn pflanzliche Öle künstlich gehärtet und somit lebensmitteltechnologisch verändert werden, wandeln sich die Fettsäuren zu Trans-Fettsäuren um. Dadurch werden aus flüssigen Ölen streichfähige Produkte. Außerdem können Trans-Fettsäuren bei sehr hohen Temperaturen beim Braten und Frittieren entstehen. Daher findet man viele Trans-Fettsäuren in Backwaren wie Croissants oder Blätterteigen, in Fertigpizzen, Fast-Food-Speisen oder frittierten Lebensmitteln.
Warum sind Trans-Fettsäuren so schlecht?
Für Trans-Fettsäuren ist keine positive Funktion oder Wirkung auf den Organismus bekannt, im Gegenteil. Dass ein zu hoher Konsum sich nachteilig auf die Gesundheit auswirkt, da es zu einer Erhöhung der Cholesterin- und Triglycerid Werten im Blut kommt (Fettstoffwechselstörung) und somit auch das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen steigt, ist eindeutig belegt.
Trans-Fett-Verordnung seit 2009
Die europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit hat schon 2009 eine wissenschaftliche Stellungname abgegeben, in der sie zum Schluss kam, dass die Aufnahme von Trans Fettsäuren so niedrig wie möglich sein sollte. 2015 wurde von der Europäischen Kommission ein weiterer Bericht verfasst, der daran erinnert, dass koronare Herzerkrankungen die häufigste Todesursache in der Union darstellten und dass der Konsum von Trans-Fettsäuren das Risiko an einer Herzerkrankung zu sterben deutlich erhöht.
Die Welternährungsorganisation rief 2018 sogar dazu auf industriell hergestellte (künstliche) Trans-Fettsäuren aus der globalen Nahrungsmittelversorgung zu verbannen. Unter Alois Stöger wurde am 1. Oktober 2009 die österreichische Trans – Fettsäuren Verordnung amtlich gemacht. Seitdem ist in Österreich der Gehalt an künstlichen Transfettsäuren in Lebensmitteln gesetzlich geregelt.
Und was bedeutet das in unserem Alltag?
Grundsätzlich regelt die österreichische Trans-Fett Verordnung den Gehalt an Trans-Fettsäuren in Lebensmitteln. Jedoch reicht dies nicht aus. Um auch in der eigenen Küche keine Transfette zu produzieren, sollte auf die Verwendung von hitzestabilen Ölen beim Braten und Frittieren geachtet werden. Dazu zählen raffiniertes Rapsöl, Sonnenblumenöl oder Maiskeimöl. Die Frittier Temperatur sollte 160° Grad nicht überschreiten und das Öl nicht mehr als zwei Mal verwendet werden. Wenn möglich sollte man so oft es geht seine Speisen selbst zubereiten, auf frittierte und gebackene Lebensmittel so gut es geht verzichten und alternative Zubereitungsmöglichkeiten nutzen.
Begriffserklärung
Gesättigte Fettsäure, ungesättigte Fettsäure und Trans-Fettsäure:
- Gesättigte Fettsäuren: Sie weisen keine Doppelbindungen zwischen den Kohlewasserstoff Ketten auf. Der Name rührt daher, dass die Fettsäure stattdessen mit Wasserstoff-Bindungen „gesättigt“ ist. Gesättigte Fette finden sich hauptsächlich in Lebensmitteln tierischen Ursprungs (Fleisch, Milchprodukte) und kommen nur in geringen Mengen in Lebensmitteln pflanzlichen Ursprungs vor.
- Ungesättigte Fettsäuren: Sie weisen mindestens eine Doppelbindung auf. Unterteilt werden sie in einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren, je nachdem wie viele Doppelbindungen vorkommen. Natürliches Vorkommen in pflanzlichen Ölen, Samen und Nüssen.
- Trans-Fettsäuren: Fettsäuren können durch chemische Prozesse verändert werden wie z.B. Hydrierung oder Isomerisierung. Diese Reaktion verändert die Konfiguration der Doppelbindungen und sie werden dadurch zu Trans-Fettsäuren.
Natürliche Trans-Fettsäuren entstehen durch Mikroorganismen, die vor allem im Pansen/ Magen von Wiederkäuern vorkommen und dort Fettsäuren aus der aufgenommenen Nahrung hydrieren. Daher enthalten die Milchfette von Wiederkäuern Trans-Fette.
Autorin: Dr. Birgit Mallinger-Taferner