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Gastroparese bedeutet übersetzt Magenlähmung und kann als diabetische Langzeitkomplikation im Rahmen der Grunderkrankung auftreten. Sie entsteht durch Schädigung des autonomen Nervensystems. Das autonome Nervensystem, kurz ANS, ist der Teil des Nervensystems, der weitgehend der willkürlichen Kontrolle entzogen ist, d.h. sich „autonom“ verhält.
Aber nicht nur als Spätkomplikation einer Diabetes-Erkrankung kann es zu einer Gastroparese kommen, sondern auch im Rahmen anderer Erkrankungen. Die häufigste Ursache ist aber der Diabetes.
Symptome der Gastroparese
Bei einer Gastroparese verdaut der Magen die zugeführten Lebensmittel nicht mehr vollständig und zu langsam. Folgen dieser veränderten Magen und Darmentleerung sind Blähungen, Völlegefühl, Übelkeit bis hin zum Erbrechen, Bauchschmerzen und Gewichtsverlust. Bei Menschen mit Diabetes unter bestehender Insulintherapie kommt noch erschwerend hinzu, dass die Wirkung des zugeführten Insulins und der gegessenen Kohlenhydrate sich durch das veränderte Zusammenspiel schwer aufeinander abstimmen lassen.
Was bringt Hilfe und Erleichterung?
- Kleinere, fettarme Mahlzeiten
- Häufigere Blutzucker-Messungen
- Nutzung eines Glukose-Sensors
- Verwendung von automatisierten Insulinpumpen
- Flexibler Einsatz von Insulin (Insulin spritzen nach der Mahlzeit)
- Medikamente, die die Magentätigkeit unterstützen
Eine Gastroparese ist meist schwer zu diagnostizieren, da auch andere Krankheiten die zuvor angeführten Symptome auslösen können. Mithilfe spezieller Röntgentechnik und weiterer medizinischer Untersuchungen, wie Gastroskopie lässt sich die Magenentleerungsstörung abklären und überprüfen.
Verstopfung oder Durchfall sind ebenso lästige Erscheinungen. Gesunde, ausgewogene und leichte Ernährung sowie viel Flüssigkeit können hilfreich sein. Bevor Medikamente angewendet werden, ist die Absprache mit dem Arzt/der Ärztin des Vertrauens von großer Wichtigkeit! Auch eine Diätberatung ist bei der Ernährungsumstellung anzuraten und hilfreich.
Studien zeigen, dass eine möglichst normoglykämische Blutzuckerkontrolle eine langsamere Entwicklung von Komplikationen möglich macht. Es ist jedoch nicht 100% erwiesen, dass die Aufrechterhaltung normaler Blutzucker-Werte Komplikationen ganz verhindert, denn auch andere Faktoren scheinen bei der Entwicklung eine wichtige Rolle zu spielen.
Autorin: Elisabeth Thiebet, ÖDV- Österreichische Diabetikervereinigung
www.diabetes.or.at
Quellen:
Medical Tribune: medical-tribune.ch/10043176/2013/
Handbuch für Diabetiker, Gut leben mit Diabetes, Hyne Verlag München: flexikon.doccheck.com/de/Diabetische_Gastroparese