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30. März 2023Weltfrauentag 2023: „Gender Health Gap“ und Digitalisierung

Der internationale Weltfrauentag blickt auf eine lange Tradition zurück: bereits seit 1921 findet er jährlich am 8. März statt. Dieses Jahr steht die Rolle der Digitalisierung als Hilfe zur Gleichstellung der Geschlechter im Fokus.
An Weltfrauentag wird jedes Jahr besonders auf die noch immer nicht gelöste Ungleichheit zwischen Männern und Frauen, die sich über viele Bereiche – unter anderem die körperliche und psychische Gesundheit – erstreckt, aufmerksam gemacht. Das von UN Women festgelegte Motto des Weltfrauentages 2023 lautet „DigitALL: Innovation and technology for gender equality”: Innovation und technologischer Wandel sowie Bildung im digitalen Zeitalter zur Verwirklichung der Gleichstellung der Geschlechter und Stärkung der Rolle aller Frauen und Mädchen“. „Die Einbeziehung von Frauen und anderen Randgruppen in die Technologie führt demnach zu kreativeren Lösungen und birgt ein größeres Potenzial für Innovationen, die die Bedürfnisse von Frauen erfüllen und die Gleichstellung der Geschlechter fördern (…)“, heißt es.
Der Gender Health-Gap
Nicht nur im virtuellen, sondern auch im medizinischen Raum gibt es bei der Gleichstellung Aufholbedarf: Vielen ist wahrscheinlich der Gender Pay Gap, also die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen bei gleicher Arbeit, bereits ein Begriff. Doch haben Sie schon einmal vom „Gender Health Gap“ gehört? Er beschreibt das Ungleichgewicht in der medizinischen Beratung und Behandlung von Frauen gegenüber Männern. Egal ob in der Forschung, der Früherkennung oder in Bezug auf Nebenwirkungen und Wirksamkeit von Medikamenten und Therapien: Bisher wurden häufig nur die Erfahrungen männlicher Patienten berücksichtigt. Dies führt zu einem massiven Problem: Symptome, z.B. die eines Herzinfarkts äußern sich bei Frauen anders als bei Männern und werden somit oft nicht oder nur zu spät erkannt.
Dies muss sich dringend ändern. „Frauen und Mädchen benötigen für ihre spezifischen gesundheitlichen Bedürfnisse fundierte gendersensible Unterstützung. Abgestimmte Ernährung kann in vielen Fällen helfen. Darum müssen entsprechende Rahmenbedingungen geschaffen werden, um Ernährungstherapie für Frauen einfach zugänglich und leistbar zu machen (…)“, fordert etwa die Diätologin Bettina Dreschl in einer Presseaussendung der APA anlässlich des Tags der Diätolog:innen, der heuer ebenfalls auf den 8. März fällt. Der Verband der Diätologen Österreichs widmet sich am diesjährigen Aktionstag „Bedarf und Wirksamkeit von ernährungsmedizinischer Beratung und Therapie im Bereich der Frauengesundheit.“
Weltfrauentag in Österreich
Auch dieses Jahr gibt es zahlreiche Aktionen zum Weltfrauentag. Jährlich finden auch in vielen Teilen Österreichs Demonstrationen statt, um auf die Belange von Frauen und FLINTA* (steht für Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans und agender Personen) aufmerksam zu machen. Auch über Social Media, Online- und Printmedien sowie Kunst und Kultur werden Aktionen verbreitet und Bewusstsein über die noch immer bestehende Diskriminierung und Ungleichheit geschaffen.
So bietet beispielsweise das Wiener Rathaus anlässlich des diesjährigen Weltfrauentages Beratungsangebote, Filmvorführungen, Workshops und Führungen für Frauen an. Das frisch renovierte Österreichische Parlament lädt dieses Jahr gemeinsam mit der Österreichischen Krebshilfe zum Brust- und Unterleibskrebskongress und will somit die Möglichkeit für einen Dialog auf Augenhöhe zwischen Patient:innen und Expert:innen bieten. Mehr dazu erfahren Sie hier.