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1. November 2021Weltdiabetestag 2021: ÖDG spricht sich für elektronischen Diabetespass aus
11. November 2021ÖGK bezahlt HbA1c-Screening in ganz Österreich
Die Österreichische Gesundheitskasse erfüllt eine langjährige Forderung der Österreichischen Diabetes Gesellschaft: Ab sofort wird die Bestimmung des Langzeit-Zuckerwertes HbA1c österreichweit auch im niedergelassenen Bereich erstattet.
Die Österreichische Diabetes Gesellschaft (ÖDG) verkündet einen „Meilenstein für die Diabetes-Früherkennung“: Ab sofort ist die Bestimmung des Langzeit-Zuckerwertes HbA1c auch durch niedergelassene Ärztinnen und Ärzte, unabhängig von der Vorsorgeuntersuchung, auf Kosten der Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) möglich. „Für alle Menschen mit einem Diabetes-Risiko und für uns Diabetolog:innen ist die Erstattung der Blutuntersuchung eine äußerst erfreuliche Nachricht“, kommentiert ÖDG-Präsidentin Univ.Prof. Dr. Susanne Kaser (Innsbruck) die Entwicklung. Diabetes könne so frühzeitig erkannt und behandelt werden. Gleichzeitig können Patient:innen mit Prädiabetes, der Vorstufe des Typ-2-Diabetes, identifiziert werden und durch gezielte Lebensstilmaßnahmen das Diabetesrisiko der Betroffenen gesenkt werden und die weiteren Risikofaktoren für Gefäßereignisse aggressiver therapiert werden.
Langfristig, trägt eine frühzeitige Behandlung zur Vermeidung von Folgeerkrankungen bei und sichert die Lebensqualität von hunderttausenden Menschen in Österreich. Kaser: „Eine frühe Diagnose ist deswegen so wichtig, weil Typ-2-Diabetes über lange Zeit keine Symptome macht, dennoch aber zu schwerwiegenden Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Nierenversagen, Erblindung oder Nervenschädigungen führen kann.“
Was sagt der HbA1c-Wert aus?
„Der HbA1c-Wert gibt Auskunft über den durchschnittlichen Blutzuckerspiegel der davorliegenden 6 bis 8 Wochen und stellt somit nicht nur eine Momentaufnahme wie die Blutzuckerbestimmung dar, sondern zeigt an, wenn über einen längeren Zeitraum erhöhte Blutzuckerwerte vorliegen, was entscheidend für die Früherkennung des Diabetes aber auch des Prädiabetes ist“, ergänzt Univ.-Prof. Dr. Harald Sourij, (Graz), Erster Sekretär der ÖDG. Jetzt sei es wichtig, dass niedergelassenen Ärzt:innen die Möglichkeit, aktiv nach Menschen mit Diabetes oder Prädiabetes zu suchen, auch nützen. „Wir rechnen damit, dass wir so die Diabetes-Dunkelziffer deutlich reduzieren können, derzeit gehen wir davon aus, dass jeder oder jede vierte Betroffene nichts von der Diabeteserkrankung weiß.“
Wann sollte der HbA1c-Wert bestimmt werden?
Ab dem 45. Lebensjahr empfiehlt die ÖDG allen Menschen, vor allem aber Menschen mit Übergewicht oder Adipositas, ein Diabetes-Screening. Bereits vor dem 45. Lebensjahr sollte in folgenden Fällen ein HbA1c-Test durchgeführt werden:
- Wenn erstgradig Verwandte (Eltern, Geschwister) an Diabetes erkrankt sind;
- bei Übergewicht;
- bei Vorliegen eines metabolischen Syndroms;
- bei Bluthochdruck;
- bei Fettstoffwechselstörungen, vor allem bei einem niedrigem HDL-Cholesterin-Wert;
- wenn eine Fettlebererkrankung diagnostiziert wurde;
- wenn Frauen bereits einen Schwangerschaftsdiabetes hatten;
- bei Frauen mit polyzystischem Ovarialsyndrom.