Österreichs Diabetes-Patientenorganisationen sprechen ab jetzt mit einer Stimme
29. Oktober 2019Karin Duderstadt von „wir sind diabetes“ zu Gast bei Café Puls
14. November 2019„wir sind diabetes“ bei der Pressekonferenz der ÖDG zum Weltdiabetestag
Auf Einladung der Österreichischen Diabetes Gesellschaft hat „wir sind diabetes“-Vizepräsident Harald Führer an der Pressekonferenz zum Weltdiabetestag am 14. November teilgenommen. Sein Thema: Mehr Unterstützung für Kinder und Jugendliche mit Diabetes.
„Prävention und Prävalenz brauchen Politik“ war der Titel der Pressekonferenz, zu der die Österreichischen Diabetes Gesellschaft (ÖDG) im Vorfeld des Weltdiabetestags am 14. November geladen hat. Mit auf dem Podium neben der Präsidentin und der Ersten Sekretärin der ÖDG, Univ.-Prof. Dr. Alexandra Kautzky-Willer und Ass. Prof. Dr. Yvonne Winhofer, und dem Vorstandsvorsitzenden des Hauptverbands der österreichischen Sozialversicherungsträger, Dr. Alexander Biach, war DI Harald Führer in seiner Funktion als Vizepräsident von „wir sind diabetes“.
Führer machte in seinem Statement auf die schwierige Situation vieler Familien von Kindern mit Typ-1-Diabetes aufmerksam und forderte mehr öffentlich finanzierte Assistenzangebote in ganz Österreich – einerseits in der schwierigen Phase nach der Diabetesmanifestation, andererseits im Kindergarten und in der Schule, wo Kinder und Jugendliche mit Diabetes verbreitet auf Vorurteile und Diskriminierung stoßen.
Investition in junge Menschen mit Diabetes lohnt sich
Hilfe für betroffene Familien kommt bisher vor allem von den Selbsthilfeorganisationen, z. B. im Rahmen der Projekte „Diabetes Nanny“ bzw. „Diabetes Assistenz“ und durch Diabetesschulungscamps der Österreichischen Diabetikervereinigung des Vereins DIABÄR). Eine Finanzierung durch die öffentliche Hand gibt es nur in wenigen Fällen („Diabetes Nannys“ in Salzburg und Tirol), somit sind die Selbsthilfeorganisationen zur Deckung der Kosten auf Spenden angewiesen.
Führer: „Es ist ungerecht, dass es von der sozialen und beruflichen Situation der Eltern abhängen soll, wie gut ein Kind oder ein Jugendlicher mit seiner Diabeteserkrankung umzugehen lernt und auf wie viel Widerstand er oder sie im Kindergarten und in der Schule stößt. Und es ist kurzsichtig, die vergleichsweise geringen Investitionen in eine verbesserte Unterstützung junger Menschen mit Typ-1-Diabetes zu scheuen und dafür in Kauf zu nehmen, dass sie als Erwachsene möglicherweise ihre Erkrankung weniger gut im Griff haben und daraus höhere Gesundheitskosten entstehen.“
Gleiche Rechte für Kinder in Kindergärten und Schulen
Im Namen der Patientenorganisationen forderte Führer außerdem mehr Investitionen in Information und Aufklärung an den Schulen und in die Unterstützung des pädagogischen Personals bei den praktischen Aspekten des Diabetesmanagements, um die Integration von Kindern mit Diabetes in den Schulalltag zu erleichtern und Vorurteile abzubauen. Führer: „Kein Kind mit Diabetes sollte an Ausflügen und Sportwochen nicht teilnehmen können, weil sich die Schule oder der Kindergarten vor der Verantwortung scheut. Und es kann auch nicht sein, dass eine Mutter keinem regulären Job nachgehen kann, weil sie sich während der Schulzeit für ihr Kind mit Diabetes bereithalten muss.“
(abr)