„wir sind diabetes“ zeigt Flagge in Barcelona
16. Oktober 2019Durch Schlamm und Dreck für den guten Zweck
Sie sind zwischen 20 und 30 Jahre alt und es eint sie ein gemeinsames Schicksal: Sie haben selbst seit Jahren Typ-1-Diabetes, spritzen Insulin und managen erfolgreich ihre Erkrankung. Beim Wildsau-Run wollten sie auf das Thema Diabetes aufmerksam machen, die Leistungsfähigkeit von Menschen mit der Zuckerkrankheit unter Beweis stellen und last but not least Geld sammeln.
Der Wildsau-Run gilt als der härteste und dreckigste Hindernislauf Österreichs. 2019 feierte man das zehnjährige Bestehen. Ursprünglich in der Hellsklamm in Niederösterreich aus der Taufe gehoben war der Wildsau-Dirt-Run in den nachfolgenden Jahren in fast jedem Bundesland zu Gast.
Es gilt, eine Strecke von fünf, zehn oder 20 Kilometern zu bewältigen – du läufst eine Runde 1, 2 oder 4 Mal – und hast in jeder Runde den Hindernisparcours zu überwinden. Unwegsames Gelände und schwierige Bedingungen fordern Kondition, Geschicklichkeit sowie Teamgeist und Kameradschaft. Stell dich der Herausforderung des Jahres und sei dabei, wenn es wieder heißt: „GO GATSCH OR GO HOME!“
6.000 Euro erlaufen
Das Ergebnis der fünf topmotivierten jungen Menschen, die als Team „We run on Insulin“ antraten, kann hier stolz vorweggenommen werden: Team-Kapitän Dominik, Lisa, Mario, Emir und Felix – allesamt Typ-1-Diabetiker – belegten bei ihrem ersten Antreten im niederösterreichischen Brand-Laaben nicht nur den ausgezeichneten 15. Platz von insgesamt 36 Gruppen, sondern „erliefen“ auch rund 6.000 Euro, die in den nächsten Wochen den Selbsthilfegruppen Diabär (www.diabaer.at) und der Österreichischen Diabetes Vereinigung (ÖDV – www.diabetes.or.at) übergeben werden.
Es war eine beachtliche logistische Leistung, die das Wildsau-Team rund um Thomas Klein in der herrlichen Herbstlandschaft vollbracht hatte. Ein komplettes Abenteuerdorf inklusive Verpflegung, Dusch- und Umkleidemöglichkeiten, Sitzgelegenheiten und auch Sonnenliegen standen für die Besucher bereit. Mehr als 1.000 Starter hatten sich zum letzten Saisonlauf des 10. Jahres von Wildsau getroffen, um so richtig die Sau rauszulassen.
Über Hindernisse wie Baumstämme und Kletterwände und durchs Wasser kämpften sich unsere Helden in rund zwei Stunden und zehn Minuten durch den Parcour. Und so groß die Anstrengung ganz bestimmt war, umso größer war das breite Grinsen, mit dem unsere Helden ins Ziel kamen und mit Medaillen und T-Shirts ausgezeichnet wurden.
Ihre Statements nach dem Wildsau-Run
Lisa (einzige Frau im Team): „Für mich war der Wildsau-Runeine eine Erfahrung der Extraklasse. Wir mussten an unsere Grenzen gehen und diese dann gemeinsam zu überwinden, war ein überragendes Gefühl. Damit auch noch etwas Gutes zu tun und Kindern eine Reha zu ermöglichen, macht mich schon ein bisschen stolz.“
Mario: „Der Wildsau-Run war ein sehr cooler Event, eine Top Location. Ein Lauf, bei dem man an seine Grenzen gehen muss.“
Dominik (Team-Kapitän): „Zunächst war ich beeindruckt von der großen Teilnehmerzahl. Das gute Wetter gab unserer guten Stimmung noch einen zusätzlichen Schub. Der Beginn mit den Hindernissen war nicht so anstrengend wie erwartet, dafür war der Lauf durch den Wald umso erbarmungsloser. Als dann das Ziel erreicht war, war ich doch sehr froh. Im Großen und Ganzen war es ein lustiger, anstrengender und sehr netter Tag.“
Felix (der Jüngste und Schnellste des Teams): „Für mich war der Wildsau-Run eine sehr coole Erfahrung, mit den anderen zu laufen und gemeinsam Hindernisse zu bewältigen. Das hat sehr gut geklappt. Es war einfach schön für mich zu erleben, dass es auch mit Diabetes null Problem darstellt, bei so einem Dirt-Run dabei zu sein.“
Emir (mit 36 Jahren der Senior): „Es war für mich nicht leicht, mit den Jungen mitzuhalten, aber letztlich ist es gelungen. Wir haben nicht nur Spaß gehabt, sondern auch was für Kinder mit Diabetes getan. Das macht stolz. Wenn ich beim nächsten Mal beim Wildsau-Run wieder dabei bin, werde ich vorher ein Fitnessprogramm machen.“
Peter P. Hopfinger
Mehr Fotos und Infos:
Diabetes Austria
www.wild-sau.eu