Diabetes und Technologiereport
19. Dezember 2024Weihnachtszeit – die Zeit der Kekse….
Es gehört zur Adventszeit und zum Weihnachtsfest dazu – der Duft nach Zimt, Vanille, nach Weihnachtskeksen. So gut diese kleinen Köstlichkeiten schmecken, so wichtig ist auch ein vernünftiger Umgang bzw. ein entsprechendes Bewusstsein, da sie zwar sehr klein sind, aber auch zu einem hohen Blutzuckeranstieg führen können bzw. durch den hohen Kaloriengehalt eine Gewichtszunahme begünstigen.
Kekse bestehen vorwiegend aus Fett und Zucker, was den hohen Kaloriengehalt und die Blutzuckerbeeinflussung erklärt. Der „Vorteil“ bei Keksen ist, dass der hohe Fettanteil – bedingt durch Butter, Nüsse, … – die Magenverweildauer verlängert und der Zucker langsamer resorbiert wird. Dies wiederum führt zu einem nicht so raschen Blutzuckeranstieg im Vergleich zum Genuss von reinem Zucker.
Ersatz von Zucker
Leider kommt es auch bei Ersatz von Zucker durch Honig, Ahornsirup, Kokosblütenzucker, Agavendicksaft, Dattelzucker, … zu einem Blutzuckeranstieg – insofern kann man diese Alternativen natürlich anstelle von normalem Haushaltszucker einsetzen, aber wenn dann nur aus geschmacklichen Gründen. In Bezug auf den Blutzucker bringen diese Möglichkeiten keinen Vorteil.
Süßstoffe eigenen sich nur bedingt fürs Kekse backen, da sie teilweise nicht hitzebeständig sind und durchs Backen an Süßkraft verlieren. Außerdem rät die WHO generell vom Konsum von Süßstoffen ab. Sie sind zwar kalorienfrei und erhöhen den Blutzucker nicht, aber sie sind laut aktuellem Stand gesundheitlich nicht unbedenklich (erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes Typ 2 bzw. Gewichtszunahme, …)
Zuckeraustauschstoffe
Zuckeraustauschstoffe wie Fruktose, Sorbit, Xylit (Birkenzucker), … erhöhen den Blutzucker zwar langsamer, haben aber trotzdem keinen Vorteil für die Stoffwechseleinstellung. Im Gegenteil: In größeren Mengen können sie abdominelle Beschwerden wie Blähungen, Bauchschmerzen bis hin zu Durchfall verursachen und diese sogenannten „Diabetikerzucker“ wie sie früher oft bezeichnet wurden, werden generell nicht mehr empfohlen.
Insofern gilt „die Menge macht das Gift“. Bei einem gut eingestellten Diabetes sind kleine Mengen an Zucker oder Honig (bzw. andere Alternativen) nicht verboten – besonders wenn sie mit Fett und wenn möglich auch noch Ballaststoffen (z.B. Vollkornmehl, Haferflocken, …) zur Resorptionsverzögerung kombiniert sind.
Man kann auch als Diabetiker*in Kekse in kleinen Mengen genießen, aber mit dem Bewusstsein, dass ein „zu viel“ den Blutzucker massiv erhöhen und das Körpergewicht stark beeinflussen kann.
Somit: Genießen, und das in kleinen, vernünftigen Mengen…
In diesem Sinn: Eine besinnliche und genussvolle Adventszeit!
Iris Wunder, MSc (Diätologin und Diabetesberaterin)